Kategorien

Dach

Obere Geschossdecke

Außenwand

Fußboden Erdgeschoss

Kellerdecke

Sonderbauteile

Kappendecke/Kellerdecke ohne Hohlraum mit Abhängung

Bestandsbeschreibung

Seit dem 19. Jahrhundert wurden Kappendecken in vielen Gebäudetypen verwendet. Das System Kappendecke zeichnet sich u.a. durch besonders hohe Traglast aus und wurde somit vor allem in Industrie- und Landwirtschaftsgebäuden genutzt. Im Wohnhausbau fanden sie vor allem Einzug als Kellerdecke. Diese massive Kellerdecken haben einen schlechten Wärmeschutz und führen zu hohen Heizenergieverlusten. Was wiederum zu Folge hat, dass nicht nur der Wohnkomfort leidet, sondern es auch zu vermeidbar hohen Heizkosten kommt.

Wie wird gedämmt?

Wenn die Kellerdecke uneben ist und sich viele Kabel/Rohre u.dgl. unter der Decke befinden, ist eine unterseitige Plattendämmung kaum bis gar nicht möglich. Es sollte eine Abhäng-Konstruktion mit Holz- oder Metall-Abhängern erstellt werden. Unter diese wird eine hoch-reißfeste Folie installiert und diese wiederum von unten mit einer Stützlattung versehen. Der Hohlraum zwischen Folie und Kellerdecke kann dann mit Faserdämmstoffen fugenfrei ausgeblasen werden. Alternativ kann auch eine Hochleistungs-Dämmplatte (Phenolharz WLS 021 oder alukaschiertes PU WLS 023) als „verlorene Schalung“ eingesetzt werden.

Wichtig: Da Kellerwände allein aus statischen Gründen schon aus Vollziegeln, Kalksandstein oder sogar Beton bestehen, und diese Materialien massive Wärmebrücken darstellen, sollten die Wände von oben her mit mindestens 50 cm breiten Dämmplatten gedämmt werden. Geschieht dies nicht, ist ein großer Teil der Deckendämmung quasi wirkungslos! 

Wie bei jeder Dämmung gilt: Dämmplatten dürfen nicht hinterlüftet sein, da ihre Dämmwirkung sonst stark eingeschränkt bis eliminiert ist. Auf fugenfreies bzw. luftdichtes Arbeiten ist zu achten.

Welche Dämmstoffe kommen in Frage? Als Einblasdämmstoffe kommen Glaswolle, Steinwolle oder Zellulose in Frage. Als „verlorene Schalung“ (alternativ zur Folie) können auch Hochleistungs-Dämmplatten eingesetzt werden.

Dämmdicke

Die Abhängung sollte mindestens 12 – 15 cm stark sein. Ganz dem Grundsatz folgend: „wenn schon – denn schon“

Image
Kappendecke mit Abhängung ausgeblasen
Image
Kappendecke mit Abhängung ausgeblasen

Alle Vorteile im Überblick

WärmeschutzBeträgt der U-Wert der Kellerdecke vorher ca. 1,6 W/(m²K), so kann er durch die Dämmmaßnahme auf ca. 0,25 W/(m²K) gesenkt werden. Dies bedeutet eine wärmetechnische Verbesserung des Bauteils Kellerdecke um ca. 85 %.

Heizkosten: Die Heizkosten eines eingeschossigen Gebäudes (Bungalow) können um bis zu 10% sinken.

Weitere Vorteile:

  • Die Behaglichkeit erhöht sich aufgrund höherer Temperaturen auf dem Fußboden des Erdgeschosses („warme Füße“)
  • Die CO2-Emmission wird reduziert.
  • Heizenergieverbrauch und Heizkosten werden reduziert
  • Die Maßnahme ist teilweise auch in Eigenleistung durchführbar
  • Die Dämmung der Heizungsrohre, sofern sie noch nicht durchgeführt wurde, kann in einem Zuge mit erledigt werden. (sie ist seit vielen Jahren gesetzlich vorgeschrieben)

Kosten/Wirtschaftlichkeit: Abhängig vom Schwierigkeitsgrad kann die Maßnahme bis zu 90 € pro m² kosten. Der Wärmeschutz kann um bis zu 85% verbessert werden. Die Maßnahme amortisiert sich in etwa 15 Jahren.

Förderung: Diese Maßnahme wird vom Staat mit 15% der Gesamtkosten gefördert über die BAFA (hier ist jeweils ein Energieberater erforderlich, bei Erstellung eines iSFP zusätzlich 5%) oder über die Steuerförderung (§35c EstG) – hier 20% Steuernachlass. Bei Eigenleistung gibt es leider keine Förderung.

Kann ich selber dämmen? Teilweise. Die Abhängung und die Dämmung der Wände können selber hergestellt werden. Für die Einblastätigkeiten ist ein Einblas-Fachbetrieb notwendig, dessen Kosten bei „Mithilfe“ sicherlich etwas gesenkt werden können.

Dokument zum Herunterladen:
Document
Förderung.pdf (324.35 KB)
Image
Kappendecke
Image
Kappendecke
Image
Kappendecke