Dach
Dachschräge
Flachdach
Drempel
Obere Geschossdecke
Massive Decke
Holzbalkendecke
Nagelbinder
Dachbodenerschließung
Außenwand
Fassade
Haustrennwandfuge
Kellerwand
Fußboden Erdgeschoss
Boden Erdgeschoss
Keller vorhanden
Kellerdecke
Kellerabgang
Massive Decke
Kappendecke
Holzbalkenlage/ Hohlraum
Sonderbauteile
Dachschräge - Dämmsack-Verfahren
Viele ältere Gebäude haben ausgebaute Dachgeschosse, bei denen die Dachschrägen (von der Traufe bis zur oberen Geschossdecke ca. 2-4 m Länge) nicht bzw. nur unzureichend gedämmt sind. Man kann vom Spitzboden in die leeren Gefache zwischen den Sparren schauen. Dabei sieht man häufig, dass auf der inneren Bekleidung – z. B. auf Dachlatten montierte Holzwolle-Leichtbauplatten, die raumseitig verputzt sind – keine oder lediglich sehr dünne Dämmstoffschichten vorhanden sind. Auch fehlt unter der Dachbekleidung aus Dachpfannen eine Unterdeckbahn (wasserführendes Unterdach). Der nachträgliche Einbau von Platten oder Mattendämmstoffen ist ohne Demontage der Dacheindeckung oder der Innenverkleidung nicht fachgerecht durchführbar.
Ein speziell für dieses Verfahren hergestellter „Dämmsack“ (bestehend aus zwei Folien: auf der Innenseite aus einer Dampfbremse und auf der Außenseite aus einer diffusionsoffenen, wasserfesten Unterdeckbahn, unten geschlossen) wird vom Spitzboden aus in die Gefache eingeführt. Auf diesen Sack wird eine Abstandslatte gelegt, die Dämmsäcke von oben mit faserförmigem Einblasdämmstoff gefüllt und auf Wunsch oben verschlossen. Dieses Verfahren ist kostengünstig umsetzbar, zeigt aber durchaus Schwächen: Eine Luftdichtung kann nicht installiert werden. Sowie dass Gefache, in denen z. B. mittig ein Abluftrohr verlegt ist, oder sehr schmale Gefache am Rand des Daches oder unterhalb von Dachflächenfenstern nicht gedämmt werden können.
Ein informatives youtube-Video des "Energiespar-Kommissars", Carsten Herbert.
Aufgrund der schmalen Sparrendicken kann eine Dämmdicke von max. 15 cm erreicht werden.
Alle Vorteile im Überblick
Verbesserter Wärmeschutz: Beträgt der sog. Wärmedurchlasskoeffizient (U-Wert) des Daches vor der Dämmmaßnahme 2 W/m²K, kann dieser auf bis zu 0,3 W/m²K verbessert werden. Der Wärmeschutz ist also bis zu 7x so hoch wie vorher.
Niedrigere Heizkosten: Die Heizkosten des Gebäudes können durch diese Maßnahme - je nach konkreter Situation - um 10 % gesenkt werden.
Weitere Vorteile:
- Zugerscheinungen werden minimiert
- Die Behaglichkeit erhöht sich aufgrund höherer Temperaturen an den Innenseiten der Außenwände
- Schimmelerscheinungen verschwinden
- Der sommerliche Wärmeschutz wird wesentlich verbessert
- Der CO2-Ausstoß wird reduziert
- Die Maßnahme ist minimalinvasiv
Kosten/Wirtschaftlichkeit: Die Kosten für das Dämmsack-Verfahren liegen bei ca. 50,- € pro m². Andere Varianten, ein Dach zu dämmen, können im Vergleich (neues Dach usw.) bis zu 250,- € pro m² kosten. Auch gilt zu bedenken: Bei dem Einbau eines neuen Daches muss das gesamte erneuert werden. Eine Teil-Erneuerung (bis zum Spitzboden hin) ist nicht möglich. In der Regel ist diese Fläche bei einem Einfamilienhaus 150 m² groß.
Das Dämmsack-Verfahren wird nur im Dachbereich des bewohnten Raumes angewendet, die Fläche ist in der Regel 60 m² groß. Im Spitzboden-Bereich wird dieses Verfahren nicht angewendet. Hier sollte man den Boden großzügig, d. h. mindestens 30 cm dick, dämmen lassen. Mehr und nützliche Informationen finden Sie in dem Artikel "Dachfläche vs Deckendämmung".
Förderung: Das Dämmsack-Verfahren wird nicht gefördert. Es rechnet sich aber schnell, ist mit geringem Budget umsetzbar ist und spart sofort Energie und Kosten.
Das aufwendigere Verfahren der Aufdachdämmung wird dagegen steuerlich mit 20 % oder in der BEG, der Bundesförderung für effiziente Gebäude, mit bis zu 20 % (im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans iSFP) der Gesamtkosten in Form eines Investitionszuschusses gefördert.
Die Abwicklung der BEG-Förderung erfolgt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA. Die förderfähige Investitionssumme ist auf jeweils 60.000 Euro pro Kalenderjahr und Wohneinheit, pro Gebäude auf 600.000 Euro, gedeckelt. Um die Fördermittel zu erhalten, schalten Sie vor Maßnahmenbeginn einen qualifizierten Energieberater ein.
Kann ich selber dämmen? Nein, man braucht für dieses Dämm-Verfahren eine Einblas-Maschine. Ihre Mithilfe (Unterstützungstätigkeiten, Einwerfen des Verblas-Materials in die Maschine, einschieben des Dämmsackes in die Dachgefache usw.) können die Kosten reduzieren. Fragen Sie dazu den Fachbetrieb!