Compact Spray-On Verfahren

In der Anfangzeit der Zellulosedämmung (in den 1900er Jahren) wurde Zellulose auch als Sprühdämmung zur Innendämmung eingesetzt. Es werden die für die spätere Installation benötigten C-Profile oder Holzkonstruktionen vor die Wand gesetzt. Danach wird Zellulose feucht an die Wand gesprüht und das überständige Material mit einer rotierenden Bürste abgebürstet. Das Anfeuchten der Zellulose geschieht durch einen Düsenkranz, der rund um die Sprühdüse angeordnet ist und aus dem ein feiner Wassernebel die Zellulose leicht anfeuchtet. Durch den Pappmacheè-Effekt bleibt die Zellulose an der Wand kleben und bildet eine lückenlose Dämmschicht. Das mittels der rotierenden Bürste abgebürstete Material ("overspray") wird eingesammelt und der neuen Zellulose zugeführt. Es entsteht also auch bei diesem Verfahren kein Abfall.
Da jedoch relativ große Mengen an Wasser in das Gebäude eingebracht werden, und das Abtrocknen der Dämmschicht etliche Wochen dauern kann - insbesondere im Winter, hat sich dieses Verfahren nicht durchgesetzt und wird heutzutage kaum noch angewendet. Dazu kommt, dass dieses Verfahren ziemlich personalintensiv ist (eine Person sprüht an die Wand, eine Person bürstet overspray ab, eine dritte sammelt dieses ein und bringt es zur Verblasmaschine und eine vierte füllt die Verblasmaschine mit einer Mischung aus neuem und (feuchtem) abgebürsteten Material.

Interessant ist dieses Verfahren jedoch zur Schalldämmung von Tonstudios, in denen Zellulose feucht an die Decke gesprüht wird - ggfs. noch mit Kleber versetzt. Aufgrund der so entstehenden sehr großen Oberfläche werden die Hall-Effekte des Tonstudios erheblich reduziert. Eine abschließende farbige Gestaltung mittels Sprüh-Farbe ist auch möglich.

In einem Arbeitsgang können Dämmdicken von bis zu 10 cm erreicht werden. Wird mehr benötigt, muss der Sprühvorgang mehrere Male - mit einiger Zeitversetzung - durchgeführt werden.